Unser Unternehmen entstand in den 1980 er Jahren.

Die Baufirma Schumacher hatte seit ihrer Gründung immer wieder Projekte, die sich mit der Abwasserreinigung intensiv befasst haben.
Mitte der achtziger Jahre versiegten für die öffentlichen Kommunen die Zuschüsse für den Bau von Klärwerken. Es sollten erst die Einnahmen aus der neu entstandenen Abwasserabgabe fließen, bevor neue Projekte bezuschusst wurden.
In dieser Zeit, Frau Birgit Breuel, war Finanzministerin in Niedersachsen, kamen einige Kommunen auf die Idee öffentliche Aufgaben in privater Hand zu geben.
Dies wurde in Niedersachsen von der Landesregierung durch Gesetzesänderungen unterstützt. Andere Bundesländer zogen nach.
Eines der ersten Projekte war die Ausschreibung für die Kläranlage in Bad Laer. Hier sollte nicht nur der Bau und die Investitionen, sondern auch der Betrieb in private Hände gelegt werden.
Dies war der Anlass für Herrn Carl-Ludwig Schumachers sich mit diesem Thema zu befassen, denn im Hochbau hatte er schon Erfahrung bei ähnlichen Projekten gesammelt.
Die Beteiligung an mehreren Ausschreibungen führte dann in Bad Laer zum 1. Mal für SKA zum Erfolg.
Die Vorteile für eine Ausschreibung dieser Art liegen für die Kunden auf der Hand: 
Die Entscheidung fällt nicht nur über den Baupreis oder einzelne andere Gewerke, sondern es wird ganzheitlich der Abwasserpreis für die Reinigung abgefragt. Wie das Produkt Abwasser technisch gereinigt wird, unterlag dem Wettbewerb und war Sache des Anbieters.

Neubau Kläranlage Rahden 1994-1995

Zu Gemeinde Bad Laer

Die zunächst vorgesehene Erweiterung einer bestehenden Kläranlage in Bad Laer wurde von uns verworfen. Wir haben angeboten, eine völlig neue Kläranlage mit größerem Abstand von der vorhandenen bzw. geplanten Bebauung zu errichten.
Es war klar geworden, dass einer Ertüchtigung und Erweiterung am bestehenden Standort nur eine kurze Nutzungsdauer beschieden wäre, da neue Baugebiete einen zusätzlichen Ausbau erfordert hätten.
Am 17. Mai 1988 wurde unser erster Betreibervertrag mit der Gemeinde Bad Laer geschlossen. Damals amtierte der Bürgermeister August Kneemeyer, Verwaltungschef war Gemeindedirektor Johannes Erdmann.
Ein derartiger Vertrag war Neuland. Infolgedessen wurde unsere Arbeit intensiv von den Aufsichtsbehörden und einem eingeschalteten Ingenieurbüro aus Osnabrück kontrolliert und beobachtet.
Anekdote:
Zunächst machten sich Herr Gemeindedirektor Johannes Erdmann und Herr Bürgermeister August Kneemeyer ein Bild von den Menschen, mit denen sie nun 25 oder 30 Jahre zu tun haben würden. Gemeinsam mit unserem damaligen technischen Leiter, Herrn Dipl.-Ing. Dieter Behme, habe ich Herrn Erdmann in seinem Büro aufgesucht. Das persönliche Gespräch in Gegenwart eines wunderschönen Aquariums fand nach ca. 1 Stunde sein Ende, in dem Herr Erdmann erklärte: „So, nun habe ich Sie kennengelernt. Ich glaube, wir können die nächsten Jahre miteinander gut auskommen.“
Meine Antwort darauf hin war: „Wissen Sie, mir geht es genauso. Auch ich muss mit Ihnen und Ihrer Verwaltung so lange auskommen.“ Wir schmunzelten, gaben uns die Hand. Der Vertrag hielt dann 35 Jahre, bis neue technische und politische Entwicklungen die Fortführung beendeten.

Neubau Kläranlage Rahden 1995

Zu Stadt Rahden

Einige Jahre (1991) später gab es wieder einen PPP- Betreiber-Wettbewerb, den wir gewonnen haben. Es handelt sich um die Kläranlage in Rahden/ NRW.
Die damals bestehende Anlage war besonders im Bereich der Klärschlammentsorgung völlig überlastet. Die Aufsichtsbehörden drohten mit Strafmaßnahmen gegen die Verwaltung.
Die Verhandlungen zu diesem Vertrag fanden mit dem Stadtdirektor Herrn Hachmann und dem Leiter des Bauamtes Herrn Rüdiger statt. Zirka 2-3 Tage lang sind wir über mehrere Stunden jeden Satz des Vertragswerkes durchgegangen.
Dabei haben wir (besonders meine Person) gelernt, welche Probleme und Regelungsbedürfnisse in einem Vertrag zu formulieren und zu vereinbaren sind.

Der erste Schritt war die Lösung des Klärschlammproblems. Binnen 2 Monaten nach Vertragsabschluss haben wir dazu 2 große Behälter als Fertigbauten errichtet, die sofort als Puffer- und Vorlagebehälter für eine Schlammentwässerung genutzt werden konnten. Sie stehen heute noch als Fertigteilbehälter auf dem Gelände und werden benutzt.
Die sehr beengten, aber zügigen Bauarbeiten gingen dann mit vielen Schwierigkeiten voran. Vom Bestand der alten Kläranlage sind nur sehr wenige kleine Bauwerke in Benutzung geblieben. Lediglich das vorhandene „Schreiberbecken“ wurde als Gründung für ein darauf errichtetes Emaillebehälter-Bauwerk genutzt. Diese Bauweise kannten wir aus der Landwirtschaft für Güllebehälter.
Alle anderen Bauwerke wurden abschnittsweise unter Beibehaltung des Betriebes der Anlage erneuert. Das waren sehr anspruchsvolle schwierige Arbeiten.
Als letzter Schritt wird inzwischen die 4. Reinigungsstufe von der Stadt Rahden selbst errichtet. Den Betrieb wird die Firma Schumacher Kläranlagen GmbH nach Fertigstellung übernehmen.
Nach inzwischen mehr als 35 Jahren ist festzustellen, dass unter seriösen Vertragspartnern auch eine sehr lange Geschäftsbeziehung darstellbar ist.
So hätten die Verträge zwischenzeitlich von den Vertragspartnern auch gekündigt werden können. Darauf wurde verzichtet. Denn Transparenz und qualitätvolle Arbeit wurde registriert und geschätzt. Beanstandungen durch die Aufsichtsbehörden gab es zu keinem Zeitpunkt.
Das Ende der Vertragsbeziehung im Jahr 2023 mit der Gemeinde Bad Laer lag nicht an fehlender Qualität der Arbeit, sondern an einem neuen Entwässerungskonzept gemeinsam mit der Nachbargemeinde Glandorf. Dazu wurde eine eigene Gesellschaft zwischen den mit den beiden Gemeinden gegründet. Ein sachliches und harmonisches Miteinander ist ohne Streit oder Komplikationen beendet worden.
Dafür geht es in Rahden mit der 4. Reinigungsstufe weiter.

Mir persönlich hat die Zusammenarbeit mit Verwaltungen, den Aufsichtsbehörden, den Vorsitzenden unserer Beiräte (Professor Dr. Rolf Kaiser und Professor Dr. Thomas Dockhorn) stets Ansporn und Freude gebracht. Dieser Beirat in beiden Vertragswerken waren von Anfang an zur Mitwirkung, Berichterstattung, Kontrolle und Entwicklung der Aufgaben vorgesehen.

Wir freuen uns auf künftige Aufgaben.